Willkommen auf einer Seite der großen und größeren Zeilen.
Gewonnen sind diese, aus den wunderbaren poetischen Gedanken einiger Damen & Herren, der letzten Jahrhunderte und unserer Zeit.
Ich wünsche ganz viel Freude damit und lasse Sie nur mit Ihren eigenen Gedanken dazu allein, diese Zeilen zu genießen und zu verstehen.
Mal mehr und wohl auch mal weniger. Ganz nach Belieben, Gefühl & Geschmack.
Von Wem das jeweilige Stück stammt und ggf. einen Link dazu, finden Sie unter den Zeilen.
Natur
Wohl Schmetterlinge flohen mich nicht neigten
die Bäume die mächtigen stolzen
ihr Haupt auch den Regen hatte ich nicht bestellt
doch eins wieder mit der Natur
ihr Schmerz ist mein Schmerz
ihr Qual meine Qual
wenn tief im Tal die Wolken
unstädtisch wild lagen Elfen einst wohl
und Hünen der Höhen
deutete der Erdmutter Mund dunkel die Schatten
Reinhard Eberl-Pacan
aus BrandWende
Nächste Zeilen sind von einer Autorin.
Strandgut
Das Meer tobt
unter dem gleichen Wind
der an meinen Haaren zerrt
und ich wandere
zitternd vor Kälte
barfuss am Strand entlang
feuchter Sand
unter meinen Füßen
keine Muscheln
kein Ostseegold
nur Tang und angespültes
Kistenholz
hier und da eine Qualle
plötzlich trete ich
auf einen Stein
hebe ihn auf
er liegt in meiner Hand
glatt und rund
als sei er daraus gewachsen
graurote Adern durchziehen
seinen beigefarbenen Körper.
Wozu
brauche ich einen Stein
denke ich und will
ihn dem Meer zurückgeben
doch dann stockt meine Hand
mitten im Wurf und
ich umklammere fest
das Geschenk des Meeres
nehme es an.
Paola Reinhardt
aus ''Verschickte Gedanken''
Friedrich Haller Verlag
http://www.paola-literatur.de/
Nun etwas stürmisches, aus dem ganz frühen 20.Jh.
Hier im Wald mit Dir zu liegen..
Hier im Wald mit dir zu liegen,
moosgebettet, windumatmet,
in das Flüstern, in das Rauschen
leise liebe Worte mischend,
öfter aber noch dem Schweigen
lange Küsse zugesellend,
unerschöpflich - unersättlich,
hingegebne, hingenommne,
ineinander aufgelöste,
zeitvergeßne, weltvergeßne.
Hier im Wald mit dir zu liegen,
moosgebettet, windumatmet...
moosgebettet, windumatmet,
in das Flüstern, in das Rauschen
leise liebe Worte mischend,
öfter aber noch dem Schweigen
lange Küsse zugesellend,
unerschöpflich - unersättlich,
hingegebne, hingenommne,
ineinander aufgelöste,
zeitvergeßne, weltvergeßne.
Hier im Wald mit dir zu liegen,
moosgebettet, windumatmet...
Christian Morgenstern
Christian Morgenstern
(1871-1914)
Deutscher Dichter
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