Donnerstag, 28. August 2014

Interview mit Goethe-anlässlich seines 265.Geburtstages






Liebste Gäste,
anlässlich des 265.Geburtstages von Johann Wolfgang von Goethe,
ihm zu Ehren und zu Ihrer Freude,
ein Interview ''mit ihm''.
Soviele Jahre her...und doch ganz im Sinne der Gegenwart...




Catrin du Coeur:
Lieber Herr von Goethe, lieber Goethe, mein lieber Wolfgang!
Darf ich Sie, ganz dreist, so nennen?

J.Wolfgang von Goethe:
Sie dürfen mich nennen, ganz wie es Ihr Herz vorschreibt. Ich nenne Sie, meine liebe Catrin.

Catrin du Coeur:
Ein herzlicher Dank, lieber Wolfgang. Heute, der 28.August, ist Ihr Geburtstag. Wie wichtig ist dieser Tag für Sie?

J.Wolfgang von Goethe:
Zweifelsfrei ist ein Geburtstag ein wichtiger Tag für jedermann und mir hätte zu meinem Geburtstage kein Geschenk angenehmer werden können, als Ihr Brief, in welchem Sie, mit freundlicher Hand, die Summe meiner Existenz ziehen und mich durch Ihre Teilnahme zu einem emsigeren und lebhafteren Gebrauch meiner Möglichkeiten aufmuntern.

Catrin du Coeur:
Wie glücklich Sie es verstehen. Der Tag geht zu Ende und es war in Weimar ein großartiges Fest, Ihnen zu Ehren ausgestattet. Der Park an der Ilm war festlich illuminiert, es gab Tänze, Lesungen, Dialoge und gutes Essen. Hauptthema des Tages war Ihr west östlicher Divan. Welche Botschaft vermittelt uns dieses große Werk?

J.Wolfgang von Goethe:
Die Botschaft, welche empfangen wird, liegt an jedem selbst, liebe Catrin. Jeder hört, jeder sieht und jeder liest doch nur, was er versteht.
Wer sich selbst und andre kennt,
Wird auch hier erkennen;
Orient und Okzident
Sind nicht mehr zu trennen.

Das Verständnis für das Große Ganze, liegt im Kleinen Einzelnen.

Willst Du Dich am Ganzen erquicken,
So musst Du das Ganze im Kleinsten erblicken.

Catrin du Coeur:
Wollen Sie damit sagen, dass wir allesamt aus einem sind? Das Alles mit Allem, im Kleinsten eins  ist?
Und das es offene, erfahrene Augen braucht und Verständnis im Dialog, von beiden Seiten, für einen Frieden und Einigkeit im Großen, doch beginnend im Kleinsten, mit jedems erstem Schritt, wohin dieser tatsächlich auch führen mag, wenn nur das Ziel, mit aufrechtem, friedvollem Sinn, vor Augen ''lag''?

J.Wolfgang von Goethe:
Das will ich meinen. Die Erscheinung ist vom Betrachter nicht losgelöst, vielmehr in die Individualität desselben verschlungen und verwickelt.
Doch Achtung:
Gleich sei keiner dem andern;
Doch gleich sei jeder dem Höchsten.
Wie das zu machen?
Es sei jeder vollendet in sich.

Catrin du Coeur:
Dann sprechen wir jetzt von Persönlichkeit und der individuellen Entfaltung derselben.
Viele Menschen glauben in erster Linie daran, gut studiert, gut gelehrt in einer Sache, ohne ein Irren und ohne Wirren des Lebens, ohne Umweg und ohne Umschau; das brächte sie ansehnlich und sicher an ihre Ziele. Das wäre wohl der Sinn ihres Lebens.
Was sagen Sie dazu, lieber Wolfgang?

J.Wolfgang von Goethe:
Das fruchtbarste Lernen, ist die Überwindung des eigenen Irrtums. Wer keinen Irrtum eingestehen will, kann ein großer Gelehrter sein, aber er ist kein großer Lerner. Wer sich des Irrtums schämt, der sträubt sich, ihn zu erkennen und zuzugeben; d.h. er sträubt sich vor seinem besten innerlichen Gewinn. Da jedermann irrt, da die Weißesten geirrt haben, so haben wir keinen Grund, unseren Irrtum als etwas Schändliches zu empfinden.
Irrend lernt man!

Catrin du Coeur:
Es braucht also eine gewisse Größe und Persönlichkeit, so wahr dem Irrtum Raum zu geben und  sogar dankbar aus ihm zu lernen.

J.Wolfgang von Goethe:
Ja, denn wenn ich irre, kann es jeder bemerken, wenn ich lüge, nicht.

Mit seltsamen Gebärden
gibt man sich viele Pein,
kein Mensch will etwas werden,
ein jeder will schon was sein.

Catrin du Coeur:
Wie kann es gelingen, im Leben genügend Mut zu finden, den es braucht…
Und genügend Erfahrung zu erlangen, die Verständnis möglich macht…

J.Wolfgang von Goethe:
Die Hauptsache ist, daß man eine Seele habe, die das Wahre liebt und die es aufnimmt, wo sie es findet.
Und; Ohne Ernst ist in der Welt nichts möglich.
Nur eine Richtung bildet keinen Charakter.
Willst Du ins Unendliche schreiten,
geh nur ins Endliche nach allen Seiten.
Und bedenkt:
Alles geben die Götter, die unendlichen,
ihren Lieblingen ganz;
alle Freuden, die unendlichen,
alle Schmerzen, die unendlichen, ganz.

Was verkürzt mir die Zeit?
Tätigkeit!
Was macht sie unerträglich lang?
Müßiggang!
Was bringt in Schulden?
Harren und Dulden!
Was macht Gewinnen?
Nicht lange besinnen!
Was bringt zu Ehren?
Sich wehren!

Catrin du Coeur:
Danke, mein lieber Wolfgang.
Sind es nicht die einfachen Sachen,
die uns zu zufriedenen Menschen machen?
Sind sie’s nicht, die uns wachsen lassen,
die uns starke Charakter schaffen?

J.Wolfgang von Goethe:
Wenn ich des Morgens mit Sonnenaufgange hinausgehe nach meinem Wahlheim und dort im Wirtsgarten mir meine Zuckererbsen selbst pflücke, mich hinsetze, sie abfädle und dazwischen in meinem Homer lese; wenn ich dann in der kleinen Küche mir einen Topf wähle, mir Butter aussteche, Schoten ans Feuer stelle, zudecke und mich dazu setze, sie manchmal umzuschütteln: da fühl ich so lebhaft. Es ist nichts, das mich so mit einer stillen, wahren Empfindung ausfüllte, als die Züge patriarchalischen Lebens, die ich Gott sei Dank ohne Affektation in meine Lebensart verweben kann. Wie wohl ist mir’s, daß mein Herz die simple harmlose Wonne des Menschen fühlen kann, der ein Krauthaupt auf seinen Tisch bringt, das er selbst gezogen und nicht den Kohl allein, sondern all die guten Tage, den schönen Morgen da er ihn pflanzte, die lieblichen Abende da er ihn begoß und da er an dem fortschreitenden Wachstum seine Freud hatte, alle in einem Augenblicke wieder mitgenießt.
Alles ist als wie geschenkt.

Catrin du Coeur:
..wie gut kann ich das nachvollziehen und verstehen. Und bestimmt nicht nur ich.
Ich würde so gern noch weiter über Natur und Wachstum, über unsere Kinder und deren Bildung mit Ihnen sprechen. Ihre Meinung, lieber Wolfgang, in Geltung zu unserer Zeit erleben.
Doch vielleicht ein anderes Mal?

J.Wolfgang von Goethe:
So sehr wünsche ich, dieses Gespräch fortzuführen.
Noch ein Wichtiges zum Abschiede; mit Liebe!

Freudvoll und leidvoll,
Gedankenvoll sein,
Hangen und bangen
In schwebender Pein,
Himmelhoch jauchzend,
Zum Tode betrübt;
Glücklich allein
Ist die Seele, die liebt!

Das beste hoffend,  auf Bald!

Catrin du Coeur:
Danke Wolfgang, vielen Dank lieber Johann Wolfgang von Goethe, für Ihre Worte.
Auf bald!





Ihre Catrin du Coeur.


(alle Antworten von J.Wolfgang von Goethe sind tatsächliche Zitate von ihm, Rechtschreibung ist im Original belassen)














Montag, 18. August 2014

''Reise um den Gardasee''-ein Reisebericht







Eine kleine Zusammenfassung der großen Reise

 um den Lago di Garda.




Meine lieben Besucher,

Während die Arbeit um Theater du Coeur in den Organisatorischen Schuhen steckt, darf das Tagesgeschäft freilich nicht ruhen und so bin ich als Texterin auf Wunsch auch auf Reisen und schreibe Reiseprotokolle in Schrift und wenn gewünscht auch mit Bildmaterial.
Heute ergänze ich für Sie diesen Reisebericht und schaue mit ganz privaten Augen in die Region um den Gardasee, in Ober-Italien. Und vielleicht kann ich Sie sogar für diese wunderbare Region begeistern.

Kommen Sie mit mir! auf eine Reise um den Gardasee…

Klicken Sie auf die Bilder, um mittendrin und ganz dabei zu sein.

Wir kommen über Rovereto nach Torbole. Das ist unser erstes Ziel, die erste Stadt direkt am Gardasee gelegen. Hier entlang kam übrigens auch Johann Wolfgang von Goethe vor 228 Jahren und nächtigte in Torbole, in seiner ersten Nacht am Lago di Garda (italienische Bezeichnung des Sees).
In sein Tagebuch schrieb er: ,,Die schönsten und größten Naturerscheinungen hab‘ ich nun hinter mir, nun geht’s der Kunst, dem Altertum und der Seenachbarschaft zu! Heute hab‘ ich an der Iphigenie gearbeitet, es ist im Angesichte des Sees gut vonstatten gegangen.‘‘



Jetzt ist es erst kurz nach 5.00 Uhr früh…
Wir frühstücken in gut einer Stunde in Torbole am Strand. Direkter Weg wären es nur gute 30 min von Rovereto bis Torbole, doch zuvor machen wir noch einen Stopp an einem Rastplatz, der niemals, auch nicht wenn wir zum 5ten Male und wenn wir noch 5 Mal diesen Weg fuhren, ausgelassen werden sollte…
Denn jetzt, von Rovereto aus, nach der ersten 180° Kurve links herum, halten wir an einem Platze, rechts von der Straße gelegen, der uns einen atemberaubenden Blick über den schmalen Beginn des Gardasee erlaubt. Zu den Seiten die Felsen, die beinahe unecht wirken und uns damit einladen, ohne Furcht ins Tal zu kommen. Doch sehen Sie selbst: Unser erster Blick auf den Gardasee, noch im zarten Schatten unter der Morgensonne…





Setzen wir unseren Weg nach Torbole fort. Noch sind die Straßen ruhig, noch sind nur wenige Menschen unterwegs.
In Torbole angekommen, halten wir uns Richtung Riva del Garda, parken jedoch nach circa 500m  unseren Reisebus auf einem der großen Parkplätze rechts neben der Hauptstraße von Torbole, überqueren diese dann und gehen ca. 200m, hindurch gepflegter Anlagen, zum Strand. Genießen wir diesen Anblick und ruhen uns aus. Es gibt reichlich Sitzbänke und der helle, gepflegte Kiesstrand lädt außerdem zum Sitzen ein. Hier schmeckt ein kleines Frühstück!
Doch erst einmal genießen…der Gardasee leer - am ganz frühen, stillen Morgen am nördlichen, schmalen Ufer:




Hier ist unsere Karte; Die Sterne markieren unsere Reiseroute, die Orte, an denen wir rasten und uns die wunderschöne Gegend anschauen.




Bevor wir aufbrechen, noch etwas über den See: Der Gardasee ist ein klassischer Berg-See. Und ganz so, wie es die Bezeichnung schon verrät, findet sich der See vor. Ein glasklares, kühles Gewässer, das im Norden noch ganz ‘‘frisch-plätschernd fließt‘‘ und nach Süden hin wärmer und weicher wird. Ganz am südlichen Rand aber auch hier und da durchzogen von Seegräsern und allerlei Wasserpflanzen, was jedoch wieder seinen ganz eigenen Charme ausmacht, denn hier nisten verschiedene Tierarten im Schutz des Ufers.
Der antike Name des Gardasees ist Benacus. Vor etwa 4000 Jahren siedelten die ersten Bewohner des Benacus. Der Name soll wohl von einer Gottheit stammen. In manchen Städtenamen ist der alte Name noch Teil. So zum Beispiel; Torri del Benaco. Torri, wie es kurz genannt wird, liegt auf der östlichen Seite des Sees.
Die Größe des Sees liegt bei ungefähr 370km². Zum Vergleich: Der gesamte Bodensee, im Süden Deutschlands, ist circa 540km² groß.
Die Länge des Lago di Garda, wie er im italienischen heißt, beträgt circa 52km und einmal herum misst er ungefähr 160km. Er ist der größte See Italiens. Die Städtchen rund um den See sind allesamt eher klein. Eine der größten ist Riva del Garda, mit circa 13000 Einwohnern.

Jetzt aber los, sind alle gestärkt und satt? Dann auf! Unser erstes Ziel ist Riva del Garda. Ein Ort, der schon herrlich mediterran empfängt. Üppige Palmen zur Linken und Rechten an den Straßen und in den Gärten. Große, einladende Hotels im Villen-Stil mit wunderschönen Anlagen. Lebendige Straßen, gut gefüllte Cafès und Restaurants und natürlich – Shops. Eine moderne, aktive Stadt! Hier im Norden des Lago di Garda, finden sich sehr viele Sportgeschäfte, weil hier die Möglichkeiten zu den Aktivitäten wohl am verlockendsten ist. Das Klima ist stets ein wenig kühler und windiger als im südlichen Teil des Sees. Hier oben ist der See umrahmt von Berg und Fels, was für Mountainbiker und Bergwanderer ein riesiger, traumhafter Reiz bedeutet. Außerdem ist hier der Wassersport, jeglicher Art, der absolute Top-Sport. Bei gutem (jedoch stets zuverlässigem) Wind blinkt es nur so von bunten Segeln und den ‘‘Drachen‘‘ der Kitesurfer. Und warm genug ist das Wasser, hier im Norden, auf alle Fälle auch zum Baden, am herrlichen, langen Strand Riva’s!








Weiter geht’s nach Limone sul Garda. Wie der Name schon sagt; kann hier alles rund um die gelbe Frucht erfahren und gekauft werden. Allerdings deutet der Name des kleinen Städtchens, im Ursprung, nicht auf die Frucht, sondern bedeutet ‘‘Limes‘‘ zu deutsch ‘‘Grenze‘‘, denn hier entlang verlief die Grenze zwischen Österreich und Italien.
Limone ist ein traumhaftes, typisch italienisches Städtchen am unteren Rande eines Felsenabhanges gelegen. Die Häuser sind terrassenförmig angelegt, dazwischen die ''Zitronengärten'' mit ihren Steinsäulen, die dazu dienten die Bäumchen rechtzeitig abzudecken, bevor sie zuviel an Nässe oder Kälte bekommen. In den schmalen Gässchen blüht und grünt es nur wunderbar. Olivenhaine, Zitronenbäume, Oleander… und ein zauberhafter Strand. Limone ist eine Touristenstadt. Es wimmeln und flimmern bunte Menschenmengen angenehm durch die Strassen, doch es gibt auch ruhige Plätzchen, wenn nur danach geschaut wird… Limone hat eine direkte Schifffahrt zum gegenüberliegenden Malcesine.






Nun geht es am Wasser entlang, durch die Felsen, in kurzen Tunnelabschnitten hindurch, unterhalb  Tremosines vorüber, das weit oben im Berg liegt, Richtung Tignale. Tignale selbst liegt ebenfalls oben in den Bergen, seinen Strand hat das kleine Städtchen jedoch unten, am Fuße der Felsen angelegt. Wir wagen uns ein paar Serpentinen hoch nahe Tignale und schauen von dort auf den Lago di Garda und die Berglandschaft gegenüber, mit ihren Schneespitzen…








Weiter, vorbei an Gargnano, immer mit Blick auf den so herrlichen, geheimnisvollen See, nach Toscolano-Maderno.
Toscolano-Maderno ist eine so leichte, sympathische Stadt ‚‘‘auf halber Höhe‘‘ am Westufer des Lago di Garda. So mediterran, aber auch so klar, so grün und an den Ausläufern der Felsen teils bergisch, teils flach gelegen. Die Stadt teilt ihren Charme zwischen den modernen Bauten und den so feinen, alten Villen auf. Es gibt tolle Hotels und Unterkünfte für jeden Geschmack. Bei Tag ist es geschäftig, ‘trubelt‘ an den Markttagen und lädt spät Abends zum romantischen Flanieren ein, wo die Straßen an den Sommerabenden noch gefüllt sind mit Düften und Ständen und harmonisch beleuchteten Lokalen. Die Romantik findet sich rund um den See, ich könnte kein Städtchen davon ausnehmen, doch jedes ist anders…
Toscolano-Maderno hat eine lange Hafenpromenade. Es gibt kultivierte Strandabschnitte mit Anlegeplätzen, Bänken und Fußwegen und es gibt malerische Kiesstrände, an denen es sich träumen und dösen lässt. Hier machen wir Halt und schleckern ein Eis an meiner Lieblings-Eisdiele. Ich nehme ein Mango-Fruchteis am Stiel. Sie können zwischen 8 Sorten Fruchteis und vielen Sorten Milcheis wählen.
Danach geht es mit der Auto-Fähre rüber nach Torri del Benaco.







Angekommen in Torri stehen wir an der überragenden Skaliger-Burg, dem Wahrzeichen der kleinen Stadt am Ostufer des Lago di Garda. Die Burg kann eingenommen werden! ..mit den Sinnen und mit dem Geiste können wir das inliegende Museum erforschen. Torri ist ein beschauliches, beinahe romantisches Städtchen. Wie vielmals am Ostufer des Sees, liegen hier auf Holzbohlen kleine ‘Halbinseln‘, die zu den Lokalen gehören, auf denen es sich besonders entspannt speisen und genießen lässt. Selbst in der Hochsaison ist ein Spaziergang durch die Gassen nur Freude, es gibt zahlreich Typisches & Unerwartetes zu entdecken und fühlt es sich am kleinen Fischerhafen, innerhalb bezaubernder alter Häuser, die bunt geschmückt auf die bunten Boote blicken, wie in alten Zeiten. Am liebsten mit Feder & Papier oder Pinsel & Staffelei an den Rand des Hafens gesetzt und unter den Olivenbäumen den Tag für einen Moment festhalten…dürfen.







Via Fähre zurück in Toscolano-Maderno. Auf der Rückfahrt über den See konnten wir noch die Eindrücke verarbeiten und über den weiten See nach Süden hin, wo das Ende oft nicht auszumachen ist, in Gedanken versinken, ohne Hast. Beim Verlassen der Stadt Toscolano-Maderno, liegt rechts, an der Straße, das ehemalige Hotel Golfo. Ein großes Gebäude mit geschichtsträchtiger Vergangenheit. Es schaut direkt auf den Hafen und hat einen weiten Blick auf den See. Jetzt steht es leer und nach heutigem Stand wohl auch zum Verkauf.  Ich hätte nichts dagegen, würden Sie es kaufen. Doch als Hotel wäre es in seiner Lage eher zu beengt. Aber vielleicht als Wohnraum und sicher als Theater…! Wenn es so weit ist, holen Sie mich dazu, es herzurichten und das Theater zu wecken  ;o)






Wir folgen der Straße weiter nach Süden Richtung Desenzano. Auf unserem Weg dorthin passieren wir Gardone Riviera, Salò, San Felice del Benaco, Manerba del Garda, Moniga del Garda und Padenghe sul Garda. Alles malerische Städtchen! Gesamt Bella Italia! Es reihen sich Olivenhaine, Palmen, Oleander, verträumte Häuser und Gärten und zwischendrin moderne Einkaufszentren. Und überall - lächelnde Gesichter geschäftiger Menschen, die das Wohlfühlen und Kennenlernen leicht machen.  Außerdem Weingüter der Region, wo sich hier und da auch delikates Olivenöl erstehen lässt. Einfach mal verkosten und vergleichen. Haben Sie auch schon von dem Gerücht gehört, in Italien, speziell am Gardasee, würde es rasant zugehen, im Straßenverkehr? In Kurven würde überholt, Zebrastreifen würden kaum Beachtung finden und Vespa-Roller fänden jede Lücke und sprüngen zwischen den Autos geradezu hin und her? Nun...es stimmt!


In  Desenzano del Garda herrscht vornehmes Treiben. Es ist mit circa 20000 Einwohnern die größte Stadt direkt am Gardasee gelegen. Auf mich wirkt sie wie ein kleines Verona. Warum? Ich kann es nicht sagen. Vielleicht wegen der hohen, zart bestrichenen Gebäude, oft mit ihren hohen Torbögen, der fein gepflasterten Straßen in den Fußgängerbereichen, den edlen Boutiquen und den großen Lokalen, deren Betreiber oft mitten in die breite Straße, hübsche Garnituren mit feiner Tischwäsche und überragenden Sonnenschirmen platzieren. Und doch bleibt es beim gemütlichen Gefühl...ungestört.
Wir ruhen uns am Hafen etwas aus. Eine gepflegte Promenade. Mittendrin, zwischen den hell gepflasterten Anlegestellen und den weißen Masten der Boote, ein Leuchtturm. ‘‘Von der breiten See‘‘, wo ein nächstes Ende kaum auszumachen ist, legt ein großes Passagierschiff an. Die Andromeda. Später können wir noch zum Badestrand und dort eine Runde Tretboot fahren. Es gibt in Desenzano einen sehr großen, breiten Sandstrand der sich klar bis weit in den See hinaus zieht.







Wir sind nun an der südlichen Spitze des Lago di Garda angekommen. Ein  anderer See..? Fast mögen wir es glauben, beim Anblick der flachen Wiesenlandschaft hier im Süden.  Doch dem See zugewandt, bleibt dieses bezaubernde, geheimnisvolle Gefühl, das auf dem See liegt und das nur am Lago di Garda zu spüren ist.





Sirmione. Ein verträumtes Städtchen, obwohl die abertausend Besucher es längst hellwach bekommen haben müssten. Eng, verwinkelt, bunt und romantisch – an seiner nördlichen Spitze mediterran, großzügige Olivenhaine, parkähnlich angelegt, schöne Strände - so zeigt sich Sirmione. Es streckt sich, auf beinahe 5 Kilometern Länge, in den See gen Norden, als suche es die Verbindung zum Nordufer des Sees. Bekannt ist Sirmione vor allem wegen seiner schwefelhaltigen Thermalquelle. Als Kurort schon seit der Römerzeit ausgezeichnet. Davon zeugen auch die Burgen auf der Halbinsel.






Unser nächstes Ziel im Süden, östlich gelegen, Peschiera del Garda. Eine Fluss-oder vielmehr Kanallandschaft. Hier fließt der Mincio heraus, der Abfluss des Gardasees. Dadurch herrscht eine ganz eigene Stimmung um die schöne Altstadt Peschieras. Ein kleines Venedig? Passend die alte Burg, die wie eine Stadtmauer an der Altstadt thront. Ein großer Hafen, viele große Parkplätze und ein emsiges, imposantes Treiben empfängt uns in Peschiera del Garda. Doch es gibt auch ganz ruhige Plätze und Straßen…






Von hier aus ist es ein ‘‘Katzensprung‘‘ nach Verona. Ungefähr 30km entfernt liegt diese wunderbare, kulturelle Stadt. Doch alles will ich Ihnen, auf dieser nur kleinen Reise, nicht verraten. Pilgern wir ein andermal nach Verona. Doch wenn wir nun schon einmal rasten, erzähle ich Ihnen gern:
Verona ist eine schöne, ist eine liebenswerte, ist eine warme, ist eine edle und doch; sie ist auch eine einfache Stadt. Das ist wohl das berührendste an ihr; Jeder kann sich in ihr wiederfinden. Gedanken: ,Kenn‘ ich nicht diese Stadt? Ging ich nicht gestern über den Piazza Erbe, saß verträumt am Ufer der Etsch (Adige), spazierte über die Ponte Castelvecchio an der Skaliger Burg und saß dann zufrieden an einem kleinen Tischchen eines Straßenlokals in der Altstadt und erfrischte mich mit einem Aperol-Spritz? Vielleicht ist es so, weil Verona so viel an Erfahrung trägt, so viel an alten Zeugen in den Straßen und Gebäuden steckt und damit wohl etwas von jedem von uns in ihr ruht…

Oh Romeo, Oh Romeo!





Weiter geht’s, wir haben ein schönes Ziel! Das Ost-Ufer des Gardasees!
Wir fahren nun also ab Peschiera, vorbei an Lazise, Bardolino, Garda, Torri (das wir schon mit der Fähre besuchten), Castelletto, Richtung Brenzone. Als ich das Ost-Ufer noch nicht kannte, war ich überzeugt, es wäre nicht so überwältigend mediterran, mild und lieblich wie das West-Ufer des Lago die Garda. Ich habe mich unwissend geirrt! Das Ost-Ufer ist nicht im Geringsten minder an mediterraner Schönheit, an liebenswerter Ausstrahlung, an italienischem Flair und Herz. Das Ost-Ufer ist grüner, es duftet intensiver nach satter Pflanzenpracht, nach Olivenhainen, nach Weinbergen, es lädt zum fantasieren ein, zum stillen Verweilen.
Doch keineswegs ist es nur ruhig! In Bardolino zum Beispiel wird die Nacht zum Tage. Hier ist es nach Mitternacht oft lebendiger als am Tag. In dieser Region gibt es mehr Campingmöglichkeiten als am West-Ufer, aber dennoch: Rund um den See lässt es sich vorzüglich im Hotel, in einer Ferienwohnung, im Mobilheim oder im Zelt wohnen. Es ist überall für Jeden ein passendes Fleckchen vorhanden.
Wir machen vor Brenzone , an einem kleinen Hafen halt. Es ist nicht zu fassen. Rund um den See – wir halten die Zitronen von Limone in den Händen, lassen den Kies von Toscolano zwischen den Fingern rinnen, treiben bei Desenzano in den weichen Wellen, genießen das Olivenöl von Salò, schauen vom Turm des Skaliger-Burg in Sirmione und berühren die samtigen Olivenblätter um Bardolino…und jetzt sitzen wir in dem kleinen Hafen und hören die Boote, wie die Wellen sie aneinander schlagen und sehen gegenüber die Felsen, wo oben Tignale thront, wir haben es mit unseren Händen gegriffen...Und doch ist es kaum zu fassen, ist diese besondere, vielfältige Schönheit kaum mit dem Geiste zu begreifen.






Weiter geht es; auf nach Malcesine!

Malcesine ist eine atemberaubende Stadt am Lago di Garda. Einmal wegen ihrer mittelalterlichen Schönheit, weiter wegen der schwindelerregenden Möglichkeit, hoch über dem Gardasee, mit der Seilbahn den Monte Baldo zu erklimmen und auch weil Manchem wohl der Atem stockt, wenn es über die holprigen Pflastersteine die steilen Gassen hinunter, durch überwölbte Engen  zum Hafen führt. Eine mächtige Skaliger-Burg thront im alten Stadtkern, der von zauberhaften Plätzen und Gassen umrahmt ist. Eine Touristenstadt, doch von seinem Charme verliert dieses Paradies dadurch nichts. Alles findet wunderbar harmonisch zusammen.







Zurück in Torbole. Hier heißt es nun Abschied nehmen, vom Lago di Garda. Wir legen für dieses Mal einen letzten Blick auf den See.




Das war unsere kleine, gemeinsame Reise um den Gardasee.
Ich hoffe es hat Ihnen Spaß gemacht!

Das war eine kleine Zusammenfassung der großen Reise um den Lago di Garda, mit Abstecher nach Verona und Venedig, noch mehr bella Italia, Erzählungen, Erlebnisse, mehr Details und Infos zu den Städten und viel mehr Bilder, gibt es in den 3 Büchern ,,Eine Reise um den Gardasee''  Den ersten Teil der Trilogie gibt es bereits als gedrucktes Exemplar sowie als E-Book zu kaufen.

So sieht es aus:


ISBN: 978-3-7347-7693-9






Das E-Book, ISBN: 9783738679335





das ibook bei apple


Großartig am Apple-ibook: Sobald eine neue Version des Buches verfügbar ist, kann diese kostenlos heruntergeladen werden und das ibook wird aktualisiert.

oder die Kindl-edition z.B. bei amazon


Als Dankeschön für so viel Begeisterung und Anklang zur Print-Ausgabe, gibt es das E-Book bis Ende Juni 2015 für nur 7,99 €


Ich grüße Sie von Herzen
und wünsche

Alles Gute




Ihre Catrin du Coeur.